MIT DEM NACHTBUS ZUM TITICACA-SEE
Abends gegen 10 startete der Nachtbus nach Bolivien. Über den Titicaca See sollte es weiter gehen nach La Paz. Am nächsten Morgen erreichten wir kurz vor 6 Puno, um 8 fuhr der Bus weiter nach Copacabana. Copacabana ist ein kleines Örtchen am Titicacasee in Bolivien und nicht zu verwechseln mit einem der Stadtstrände in Rio de Janeiro, während das Örtchen Puno noch in Peru liegt. Der Titicacasee liegt zur Hälfte in Peru und zur anderen Hälfte in Bolivien, die Landesgrenze geht quasi mitten durch. Uns wurde bereits gesagt, dass Puno kein besonders hübscher Ort ist, und 5 min waren ausreichend, um diese Aussage zu bestätigen. Gegen eine Nacht in Puno hatten wir uns bereits in Cusco entschieden. Wir hätten eine „schnelle“ Bootstour zu den Floating Islands machen können, insbesondere zur Insel Uros, der einzige Grund, weshalb man überhaupt nach Puno kommt. Wir entschieden uns für die Option „im Bus bleiben und zwei Stunden weiterschlafen“,so wie die meisten. Wie uns durch Recherche und Erfahrungsberichte bekannt war, sind die floating Islands ohne Zweifel interessant, man verpasst aber nichts Weltbewegendes, wenn man sie nicht sieht. Abgesehen davon sei es viel zu touristisch und eigens dafür „präpariert“. Mal davon abgesehen, dass die floating Islands in ihrer Ursprünglichkeit, so, wie sie mal waren, nicht mehr existieren. Es handelt sich um ein Konglomerat aus mehreren kleineren Schilfinseln, die monatlich an der Oberfläche ausgebessert und alle 30 Jahre komplett erneuert werden müssen. Neu war uns die Information, dass wohl die Familienangehörigen nicht zusammen wohnen, sondern bewusst getrennt, um Fehden und Streitigkeiten untereinander zu vermeiden. Alles in allem waren wir jedoch zufrieden mit unserer Entscheidung, direkt durchzufahren nach Copacabana.
DIE COPACABANA BOLIVIENS
Die Copacabana Boliviens ist ein kleiner süßer Ort unmittelbar hinter dem Grenzübergang. Er ist Ausgangspunkt für Ausflüge zur Isla de la Luna und Isla der Sol. Ein Mirador an der Bucht gelegen lässt einen ersten Eindruck auf den Titicasee bei Sonnenuntergang zu.
ISLA DEL SOL IM TITICACASEE
Der Titicacasee umfasst eine Fläche von ca. 9.000 qkm und ist damit einer der größten Seen Südamerikas. Bei über 3.800 m über dem Meeresspiegel ist es der höchstgelegene beschiffbare See der Welt.
Mit dem Boot ging es früh morgens zwei Stunden lang zunächst zur Isla de La Luna, eine sehr kleine und überschaubare Insel, die man in knapp einer Stunde abgelaufen hat. Offen gestanden braucht man diese nicht unbedingt. Lieber mehr Zeit einplanen für die Isla der Sol, welche vergleichsweise riesig und traumhaft schön ist. Steigt man auf ihre Hügel, hat man eine atemberaubende Aussicht auf die überwältigende Insel, die sich in leichten Hügeln und Tälern abwechselnd in jegliche Himmelsrichtungen erstreckt. Ein Paradies für Wanderliebhaber! Auch der Ort selbst auf Isla del Sol ist mit ein paar hübschen Hostels und Restaurants überaus einladend. Hätten wir all das früher gewusst, wären wir dort länger als nur einen Tagesausflug geblieben, mindestens eine Nacht, um die Insel noch länger zu Fuß zu erkunden.
Als wir am frühen Abend im nächsten Bus Richtung La Paz saßen, ging es zunächst eine Weile am Ufer des Titicacasees entlang und weiter über Serpentinen durch die saftig grünen Berge Boliviens. Hier wäre ein Auto von Vorteil gewesen, um ab und an mal anzuhalten und die beeindruckende Aussicht zu genießen. Ein paar Schüsse aus dem Bus sind aber dennoch gelungen.