Unser Weg von Südostasien nach Lateinamerika führte uns am 31.12.2017 von Hanoi/Vietnam über Istanbul nach Kuba/Havanna. Warum, mag man sich fragen. Es war schlichtweg die bezahlbarste Verbindung. Und die beste, auch wenn wir das davor nicht wissen konnten.
Von Turkish Airlines waren wir positiv überrascht: schöne saubere Maschine, guter Service, anständiges Essen, top Entertainment an Bord. Auch wenn Pilot und Flugbegleiter offensichtlich mit Silvester nicht besonders viel anfangen konnten – auf die Durchsage eines Happy New Year oder ähnliches wurde gänzlich verzichtet – war es rundum gut. Also jederzeit wieder.
Was macht man so mit 20 Stunden Aufenthalt in Istanbul, wenn man bereits 11 Stunden Flug hinter sich und noch 13 vor sich hat? Beim Buchen haben wir flüchtig etwas von einer Sightseeing Tour für Transfertouristen gelesen, kostenlos. So ließe sich die Zeit gut füllen, dachten wir. Und da es offensichtlich gratis war, haben wir nichts erwartet. Und wurden um so mehr überrascht. Fast acht Stunden wurden wir durch Istanbul geführt, zu Fuß, was extrem angenehm war nach dem ganzen Sitzen, zudem war herrlich strahlender Sonnenschein. Zunächst wurden wir zum Frühstück eingeladen – ein Traum sag ich Euch. Eigentlich relativ simpel, aber nach 3 Monaten Asien ist ein einfaches europäisches Frühstück die reinste Attraktion! Danach führte uns unser Guide mit bestem Englisch über den Sultanahmet-Platz mit seinen Obelisken, an dessen Stelle sich ehemals das Hippodrom befand, also eine Pferderennbahn, und weiter zu einigen umliegenden Hauptattraktionen: die Blaue Moschee, die Haga Sophia sowie den großen und den kleinen Bazar. In die Blaue Moschee durften wir sogar rein, natürlich die Damen mit kompletter Verschleierungsmontur, die man am Eingang zur Verfügung gestellt bekam. Und – ganz klar – ohne Schuhe! Jetzt war ich dort auch mal drinnen 🙂 Sie ist in jedem Fall beeindruckend! Die Gegend um die Top Sehenswürdigkeiten ist extrem sauber und aufgeräumt. Und überall weht einem der Duft von Sesamkringeln – übrigens essen sie die mit Nutella, wenn das nicht für Touris gemacht ist – und heißen Maronen entgegen! Himmlisch – dumm nur, dass wir keine einzige türkische Lira in der Tasche hatten 😉

Nachmittags ging es noch in den Großen Bazar, ein immenses Konsumlabyrinth in einer riesigen Halle mit unzähligen recht ansehnlichen Lädchen, wo man so gut wie alles finden kann! Vor allem aber verlaufen kann man sich, denn die fast 20 Ein- bzw. Ausgangstore sehen irgendwie alle gleich aus!
Mittags durften wir uns nochmal mit einem Lunch stärken. Dabei lernten wir ein anderes Reisepärchen kennen, sie aus Venezuela, er aus Argentinien, die auch nach Kuba unterwegs waren. Gemeinsam ließen wir den Tag in einem kleinen Restaurant in Istanbul ausklingen, bevor wir uns auf den Weg zurück zum Flughafen machten. Später würden wir auch gemeinsam Havanna und Varadero erkunden, und aller Voraussicht nach treffen wir uns in ein paar Monaten in Buenos Aires/Argentinien wieder.
Auch wenn wir aufgrund des ganzen Medientrubels die vergangenen Monate zunächst ein leicht komisches Gefühl in der Bauchgegend hatten, wurden wir insgesamt mit einem sehr schönen und interessanten Kurzaufenthalt überrascht. Es war unser erstes Mal in Istanbul und auch in der Türkei, und wir kommen auf jeden Fall wieder, dann mit ein wenig mehr Zeit im Gepäck. Denn als ich im Flugzeug eine Reisereportage über diverse Highlights gesehen habe, welche die Türkei insbesondere auch landschaftlich so zu bieten hat: Wow! Wäre echt schön, das auch mal zu sehen.
Aber jetzt waren wir erstmal sehr gespannt auf Kuba 🙂